(DBU/Mobilcom Debitel/Red.) Die Idee ist einfach wie genial: Statt ein defektes Smartphone wegzuschmeißen, wird nur die defekte Komponente getauscht. Das war die Vision des Niederländers Bas van Abel, als er das Fairphone erfunden hat. Inzwischen gibt es den Nachfolger des sozial- und umweltverträglichen Gerätes, das Fairphone 2. Am 30. Oktober wird Bundespräsident Joachim Gauck den Deutschen Umweltpreis 2016 unter anderem an Bas van Abel vergeben.
Regenwald schonen
„40 verschiedene Mineralien enthält ein Smartphone, darunter auch Konfliktmineralien wie Zinn, Tantal, Wolfram und Gold“, erzählt van Abel gegenüber dem DBU Zentrum für Umweltkommunikation, welches jährlich den Deutschen Umweltpreis vergibt. Konfliktmineralien werden, so van Abel weiter, unter Menschenrechts- und Völkerrechtsverletzungen illegal gefördert und dienten häufig der Finanzierung von Rebellengruppen oder Milizen, so etwa in der Demokratischen Republik (DR) Kongo. Auch die ökologischen Folgen seien verheerend: Große Flächen Regenwald werden abgeholzt, Lebensraum von stark gefährdeten Tier- und Pflanzenarten gehe verloren. Die aufwendige Endfertigung der Geräte erfolge oft in großen Fabriken in China meist unter schlechten Arbeitsbedingungen. Durch kritische Prüfung von Material, Design, Fertigung, Vertrieb und Lebenszyklus des Smartphones stelle sich Fairphone den Herausforderungen in der Technologiebranche.
Längere Lebensdauer
Das Fairphone 2 besteht dabei aus verschiedenen, einfach zu wechselnden Komponenten wie beispielsweise einem Kamera- oder einem Display-Modul. Diese Einzelmodule können bei Bedarf nachgekauft und sogar vom Nutzer ohne große Fachkenntniss getauscht werden. Der Vorteil liegt auf der Hand: Statt wertvolle Recourcen zu verschwenden, wird nur getauscht, was auch defekt ist.
So besticht es durch ein robustes Design und den modularen Aufbau, der es ermöglicht, die Bestandteile einfach zu reparieren und auszutauschen. Durch das modulare Design ermöglicht das Fairphone eine deutlich erhöhte Lebensdauer, welche Ressourcen und Umwelt schont. Auf Komfort braucht der Kunde dabei dennoch nicht zu verzichten. Denn das Fairphone 2 arbeitet mit einem aktuellen Betriebssystem (Lollipop 5.1), einem Qualcom-Prozessor mit 2,26 MHz Taktrate und einer 8 Megapixel-Kamera für scharfe Schnappschüsse. Das Fairphone 2 ist ab Ende November unter anderem in ausgewählten mobilcom-debitel Shops für 525 Euro erhältlich.
Größter Umweltpreis Europas
Der Deutsche Umweltpreis wird von der Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) vergeben und ist mit einer Dotierung von insgesamt 500.000 Euro der renommierteste und größte Umweltpreis Europas. Bas van Abel erhält ihn am 30. Oktober 2016 vor 1.200 geladenen Gästen in Würzburg aus den Händen von Bundespräsident Joachim Gauck und damit auch ein Preisgeld in Höhe von 250.000 Euro. Das von ihm erfundene Fairphone soll von seiner Produktion bis zur Entsorgung sozial und ökologisch nachhaltige Standards setzen. Zudem verwendet das Unternehmen Mineralien, die aus konfliktfreien Förderstätten stammen, und verbessert ständig die Arbeitsbedingungen bei der Herstellung.
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