Verband der Internetwirtschaft eco: E-Sim hat viele Vorteile für Endkunden
Erstellt am 25.10.2016 von Mike Bauerfeind
(OTS/Red) Nicht erst seit heute diskutieren Smartphonehersteller über die Einführung der fest eingebauten SIM-Karte (E-Sim) in die Geräte. Die Vorteile liegen auf der Hand: Mit derartigen Geräte könnte schnell und problemlos der Anbieter gewechselt werden, ohne dass eine neue SIM-Karte erworben werden muss. Gerade zur temporären Nutzung von Prepaid-Angeboten im Ausland wäre eine solche E-Sim eine bequeme Möglichkeit. Doch die fest in Mobilgeräte eingebaute Karte hat auch zur Folge, dass die Telekommunikationsgesellschaften den direkten Kontakt zu ihren Kunden weitgehend verlieren. Gleichzeitig eröffnet sie den Telekommunikationsunternehmen zahlreiche neue Geschäftschancen, die es zu nutzen gilt. Diese Thesen haben bei einer Umfrage von eco – Verband der Internetwirtschaft e. V. unter rund 30 mittelständischen Unternehmen in Deutschland 59 Prozent der Firmen vertreten. Lediglich 15 Prozent gehen davon aus, dass dies keinen Einfluss auf die Kundenbeziehungen der Telkos haben wird.
Quelle: VIVAI AGDr. Bettina Horster Vorstand Business Development VIVAI AG und Direktorin Mobile im eco Verband
Neue Geschäftsfelder erschließen
“Das kleine Stück Plastik der SIM-Karte stellt in der Tat in vielen Fällen, abgesehen von der monatlichen Rechnung, noch die einzige echte Beziehung der Telekommunikationskonzerne zu ihren Kunden dar”, bestätigt Dr. Bettina Horster, Vorstand VIVAI AG und Direktorin Mobile im eco Verband. Sie ermuntert: “Die betroffenen Unternehmen sollten sich schleunigst überlegen, wie sie die E-SIM durch neue Geschäftsmodelle für sich nutzen können, statt den schleichenden Abbruch der Kundenbeziehungen einfach hinzunehmen.”
Flexibler Wechsel “over the air”
Als Gewinner im Bereich E-SIM hat eco die Kunden ausgemacht. 82 Prozent der befragten Unternehmen begrüßen es, dass man mit der eingebauten SIM-Karte den jeweiligen Telekommunikationsanbieter im Mobilgerät wechseln kann, ohne dazu eine Plastikkarte tauschen zu müssen (flexibler Wechsel “over the air). Im internationalen Umfeld ermöglicht die E-SIM die Wahl des jeweils kostengünstigsten Anbieters, heben 78 Prozent der Befragten einen weiteren Vorteil hervor. Zudem geht ein Drittel der Unternehmen davon aus, dass die E-SIM dem Internet of Things (IoT) erst zum Durchbruch verhelfen wird.
Kaum Angst vor Abhängigkeit von den Herstellern
Die Befürchtung, dass die Telkos durch die E-SIM in eine stärkere Abhängigkeit von den Herstellern der Mobilgeräte geraten, teilen allerdings nur 30 Prozent der Firmen. Das Gros von 55 Prozent stuft diesen Aspekt als unerheblich ein.
“Es liegt bei den Anbietern, interessante Marketingansätze und Geschäftsmodelle zu finden, um die Entwicklung in Richtung E-SIM für sich zu nutzen. Wenn sie die Sache einfach nur laufen lassen, könnten sie am Ende als die großen Verlierer dastehen”, sagt Dr. Bettina Horster. Insbesondere müssten sich diese besser darauf einstellen, dass immer mehr Verbraucher zahlreiche SIM-Karten im Einsatz haben und hierfür gezielt Angebote entwickeln. “Es ist ein Unding, dass auf einer Multi-SIM-Karte maximal drei Geräte betrieben werden können”, gibt Dr. Bettina Horster ein Beispiel aus dem Umfeld der Anbieter. Für ebenso überholt hält sie die Beschränkung bei Familientarifen auf vier Geräte.
eco (www.eco.de) ist mit mehr als 900 Mitgliedsunternehmen der größte Verband der Internetwirtschaft in Europa. Seit 1995 gestaltet der eco Verband maßgeblich die Entwicklung des Internets in Deutschland, fördert neue Technologien, Infrastrukturen und Märkte, formt Rahmenbedingungen und vertritt die Interessen der Mitglieder gegenüber der Politik und in internationalen Gremien. In den eco Kompetenzgruppen sind alle wichtigen Experten und Entscheidungsträger der Internetwirtschaft vertreten und treiben aktuelle und zukünftige Internetthemen voran.
- pressefoto_bettina_horster: VIVAI AG
- eco-logo-72dpi: eco Verband der Internetwirtschaft
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