Die Schlagzeilen sind alarmierend: „DSL vor dem Aus“, „Zwangsumstieg für Millionen Haushalte“ – doch was steckt wirklich hinter der angekündigten DSL-Abschaltung? Fakt ist: DSL ist mit rund 23,6 Millionen Anschlüssen nach wie vor die meistgenutzte Breitbandtechnologie in Deutschland. Doch die Zukunft gehört der Glasfaser. Die Bundesregierung und die EU-Kommission haben ehrgeizige Ziele formuliert, die das Ende der kupferbasierten DSL-Netze einläuten sollen – spätestens bis 2030.
Doch keine Sorge: Die Umstellung erfolgt schrittweise und mit ausreichend Vorlauf. Niemand wird plötzlich vom Netz getrennt. Das Verbraucherportal DSLWEB gibt Entwarnung und erklärt, warum Panik fehl am Platz ist – und wie Sie sich optimal vorbereiten können.
DSL basiert auf Kupferleitungen, die technisch limitiert sind. Die maximale Geschwindigkeit liegt bei etwa 250 Mbit/s – unter optimalen Bedingungen. Moderne Anwendungen wie 4K-Streaming, Cloud-Dienste oder Smart-Home-Systeme verlangen jedoch deutlich höhere Bandbreiten. Glasfaser bietet bis zu 10 Gbit/s und ist deutlich stabiler, energieeffizienter und zukunftssicher.
Die Bundesnetzagentur sieht die parallele Unterhaltung von Kupfer- und Glasfasernetzen als wirtschaftlich nicht sinnvoll. Daher wird die DSL-Abschaltung kommen – allerdings nicht flächendeckend auf einen Schlag, sondern in drei Phasen:
Ende 2024 waren laut EY-Studie rund 48,8 % der Haushalte technisch erschlossen („Homes Passed“), aber nur etwa 24,5 % tatsächlich angeschlossen („Homes Connected“). Die Bundesregierung strebt eine flächendeckende Versorgung bis 2030 an, doch Experten wie BREKO halten das für unrealistisch. Dennoch schreitet der Ausbau voran – auch durch neue gesetzliche Initiativen wie den Gigabit Infrastructure Act der EU.
Sie müssen nicht sofort handeln – aber informiert bleiben. Die DSL-Abschaltung erfolgt nur dort, wo Glasfaser verfügbar ist. Sie erhalten mindestens ein Jahr Vorlaufzeit. Eigentümer sollten die Chance auf einen kostenlosen Glasfaser-Hausanschluss im Rahmen des Ausbaus nutzen. Wer jetzt nicht mitmacht, muss später möglicherweise mehrere Hundert Euro investieren.
Auch Mieter können aktiv werden: Sprechen Sie mit Ihrem Vermieter über den Anschluss. In Neubaugebieten wird ohnehin nur noch Glasfaser verlegt. Die Bundesnetzagentur empfiehlt, Leerrohre für spätere Nachrüstung einzuplanen.
Die Deutsche Telekom betont, dass es keinen festen Abschalttermin gibt. Der Kunde entscheidet selbst, wann er wechseln möchte. Dennoch investiert der Konzern jährlich Milliarden in den Glasfaserausbau und empfiehlt den frühzeitigen Umstieg.
Die DSL-Abschaltung ist keine Bedrohung, sondern Teil eines technologischen Wandels. Sie erfolgt geordnet, transparent und mit Rücksicht auf die Verbraucher. Nutzen Sie die Zeit, um sich zu informieren, Angebote zu vergleichen und gegebenenfalls den Wechsel vorzubereiten. Denn eines ist sicher: Die Zukunft gehört der Glasfaser.
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