Smartphones gehören längst zum Alltag – auch für Kinder. Eine aktuelle Erhebung im Rahmen der „Postbank Digitalstudie 2025“ zeigt: Immer mehr Eltern erlauben ihren Kindern bereits im Grundschulalter ein eigenes Smartphone. Doch die frühe Nutzung geht meist mit klaren Regeln und bewusster Begleitung einher. Die Ergebnisse der Studie werfen ein differenziertes Licht auf den Umgang mit digitalen Medien in Familien und zeigen, wie Eltern zwischen Förderung und Schutz abwägen.
Laut der Studie besitzen bereits 44 Prozent der Kinder bis zum Ende der Grundschulzeit ein eigenes Smartphone. Bei den Zwölfjährigen liegt der Anteil sogar bei 71 Prozent. Besonders Eltern unter 40 Jahren zeigen sich offen für den frühen Einstieg: 49 Prozent von ihnen erlauben ihren Kindern ein Smartphone vor dem zehnten Geburtstag – deutlich mehr als die 38 Prozent bei älteren Eltern.
Die Motivation dahinter ist klar: Viele Eltern möchten ihre Kinder frühzeitig auf die digitale Welt vorbereiten. Dabei sehen sich 85 Prozent selbst als gutes Vorbild im Umgang mit Internet und Smartphone – ein Anstieg um sechs Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr. „Viele Eltern wollen ihre Kinder frühzeitig fit machen für die digitale Welt und begleiten diesen Weg bewusst“, erklärt Thomas Brosch, Leiter Digitalvertrieb der Postbank.
Trotz der Offenheit für digitale Medien setzen Eltern klare Grenzen. Die Studie zeigt:
Auch beim Smartphonegebrauch gelten situative Regeln: Die Hälfte der Eltern verbietet die Nutzung während der Schulzeit und beim Lernen. Jüngere Eltern unter 40 Jahren greifen häufiger zu zeitlichen Einschränkungen – etwa durch Nutzungsverbote am Abend (36 Prozent) oder eine Begrenzung auf bestimmte Tageszeiten (40 Prozent). Ältere Eltern setzen dagegen stärker auf Regeln beim gemeinsamen Essen: 54 Prozent untersagen die Nutzung am Tisch, bei den Jüngeren sind es 46 Prozent.
Ein besonders deutliches Ergebnis der Studie betrifft die Nutzung von Smartphones in Schulen: 81 Prozent aller Eltern sprechen sich für ein generelles Handyverbot aus. Fast die Hälfte befürchtet, dass Smartphones die Konzentration im Unterricht stören. Ein Drittel befürwortet das Verbot, möchte aber Ausnahmen für bestimmte Situationen zulassen – etwa für Notfälle oder digitale Lerninhalte.
Auch beim Zugang zu sozialen Medien wünschen sich Eltern klare Altersgrenzen: 60 Prozent fordern eine einheitliche Altersbeschränkung, unabhängig vom jeweiligen Dienst. Die Sorge um den Lernerfolg und die Konzentrationsfähigkeit ihrer Kinder ist dabei zentral. „Viele Eltern sehen den Lernerfolg ihrer Kinder wegen fehlender Konzentrationsfähigkeit in Gefahr, deshalb wünschen sie sich auch offiziell klare Regeln und Schutzräume“, so Brosch.
Die Ergebnisse der Postbank Digitalstudie zeigen, dass Eltern den digitalen Alltag ihrer Kinder nicht nur zulassen, sondern aktiv gestalten. Sie setzen auf Begleitung, Kontrolle und klare Regeln – und sehen sich selbst als Vorbilder. Die Herausforderung besteht darin, Kindern digitale Kompetenzen zu vermitteln, ohne sie zu überfordern oder Risiken auszusetzen.
Hilfreiche Tipps zum sicheren Umgang mit Smartphones bei Kindern bietet unter anderem die Plattform [SCHAU HIN!](https://www.schau-hin.info), eine gemeinsame Initiative von Bund, ARD, ZDF und TV Spielfilm. Auch das [Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend](https://www.bmfsfj.de) stellt Informationen zur Medienerziehung bereit.
Die „Postbank Digitalstudie 2025 – Die digitalen Deutschen“ basiert auf einer repräsentativen Befragung von 3.050 Personen zwischen Mai und Juni 2025, darunter 805 Eltern mit Kindern im Haushalt. Die Studie untersucht seit elf Jahren digitale Entwicklungen in verschiedenen Lebensbereichen. Die Gewichtung der Stichprobe erfolgte nach Bundesland, Alter und Geschlecht auf Basis des Zensus 2022.
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