Die digitale Transformation schreitet rasant voran – und mit ihr die Nachfrage nach flexiblen, skalierbaren IT-Lösungen. Unternehmen setzen zunehmend auf On-Demand-Technologien wie Public Cloud, Software-as-a-Service (SaaS) und Generative KI (Gen AI), um Innovationen zu beschleunigen, Prozesse zu optimieren und wettbewerbsfähig zu bleiben. Doch die neue Studie des Capgemini Research Institute zeigt: Der technologische Fortschritt bringt auch Herausforderungen mit sich – insbesondere in Bezug auf Kosten, Komplexität und Governance.
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: 76 Prozent der Unternehmen überschreiten ihre Public-Cloud-Budgets, 68 Prozent geben mehr als geplant für Gen AI aus und 52 Prozent halten ihre SaaS-Budgets nicht ein. Die Ursachen sind vielfältig – von mangelnder Kostentransparenz über ungenutzte Ressourcen bis hin zu einer fehlenden „Cloud-native-Denkweise“. Gleichzeitig steigt der Anteil von On-Demand-Technologien am IT-Budget: von 29 Prozent auf voraussichtlich 41 Prozent im kommenden Jahr.
Die Vorteile sind unbestritten: Skalierbarkeit, schnellere Markteinführung und höhere Innovationsgeschwindigkeit. Doch ohne klare Strategien zur Kostenkontrolle droht der Mehrwert zu verpuffen. Laut Capgemini sehen nur 38 Prozent der Unternehmen tatsächlich schnellere Innovationen durch Gen AI, und lediglich 29 Prozent berichten von Einsparungen bei SaaS.
Ein weiteres Problem: Die IT-Abteilungen werden zunehmend umgangen. 98 Prozent der Führungskräfte geben an, dass Geschäftsbereiche eigenständig Technologien anschaffen – mit teils gravierenden Folgen für Effizienz und Sicherheit. Besonders kritisch ist dies bei Gen AI und SaaS, wo 59 bzw. 48 Prozent der Ausgaben direkt von Fachabteilungen verantwortet werden. Zwölf Prozent der SaaS-Ausgaben werden gar nicht verwaltet.
Um die Kontrolle zurückzugewinnen, setzen viele Unternehmen auf FinOps – also Financial Operations zur Optimierung von Cloud-Kosten. 76 Prozent haben entsprechende Teams etabliert oder planen dies. Doch nur zwei Prozent betrachten Cloud, SaaS und Gen AI ganzheitlich. Und lediglich 42 Prozent der FinOps-Teams haben Einfluss auf geschäftliche Entscheidungen.
Ein weiterer Aspekt: Nachhaltigkeit. 53 Prozent der Unternehmen erkennen, dass ineffiziente Nutzung von On-Demand-Technologien zu erhöhtem Energieverbrauch und CO₂-Emissionen führt. Dennoch verfügen nur 36 Prozent über eine entsprechende Strategie. Dabei bieten energieeffiziente Architekturen, das Abschalten ungenutzter Systeme und die zeitliche Steuerung von Workloads enormes Potenzial zur Kosten- und Emissionsreduktion.
Carolynn Zuther, Managing Director von Cloud Infrastructure Services bei Capgemini Deutschland, bringt es auf den Punkt: „Unternehmen müssen Wege finden, um Transparenz und Kontrolle über die Kosten zu gewinnen, ohne dabei den Mehrwert der Technologien einzubüßen.“ Die Lösung liegt in modularen, Cloud-nativen Architekturen, die durch smarte FinOps, integrierte Governance und KI-gestützte Automatisierung unterstützt werden.
Die Studie basiert auf einer Befragung von 1.000 Führungskräften globaler Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mindestens einer Milliarde US-Dollar. Sie wurde im Mai 2025 in zwölf Branchen und 14 Ländern durchgeführt. Ergänzt wurde sie durch Interviews mit zehn Führungskräften. Die vollständige Analyse finden Sie im offiziellen PDF der Studie.
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