Schlagzeilen wie „DSL vor dem Aus“ oder „Zwangs-Umstieg für Millionen Haushalte“ sorgen derzeit für Verunsicherung. Doch wie realistisch ist die Abschaltung der meistgenutzten Breitbandtechnologie in Deutschland wirklich? Das Verbraucherportal DSLWEB liefert eine fundierte Einschätzung und gibt praktische Empfehlungen für Verbraucher.
Mit rund 23,6 Millionen Anschlüssen ist DSL nach wie vor die dominierende Internet-Technologie in Deutschland. Etwa 57 % der Haushalte nutzen DSL – vor allem in Regionen, in denen Glasfaser noch nicht verfügbar ist. Dennoch ist klar: Die Kupfer-Glas-Migration ist eingeleitet. Die Bundesnetzagentur und das Bundesministerium für Digitales bereiten den schrittweisen Übergang vor – allerdings ohne festen Abschalttermin.
Laut BR24 wird DSL erst dann abgeschaltet, wenn in einer Region mindestens 95 % der Haushalte mit Glasfaser versorgt sind. Verbraucher erhalten mindestens ein Jahr Vorlaufzeit und werden rechtzeitig informiert.
„Niemand muss befürchten, plötzlich offline zu sein“, sagt Dominik Ehninger von DSLWEB. „Ein 50- oder 100-Mbit-DSL-Anschluss reicht für die meisten Haushalte auch in den kommenden Jahren aus.“
Glasfaser bietet deutlich höhere Geschwindigkeiten, geringere Latenzen und ist weniger störanfällig. Tarife mit bis zu 1.000 Mbit/s sind bereits verfügbar – etwa bei Telekom, Vodafone, 1&1 und Deutsche Glasfaser. Dennoch verfügen aktuell nur rund 21 % der Haushalte über einen direkten Glasfaseranschluss (FTTH/B).
Der Ausbau erfolgt regional unterschiedlich. In Neubaugebieten wird Glasfaser bereits standardmäßig verlegt, während ländliche Regionen oft noch auf DSL angewiesen sind. Die Bundesregierung strebt eine flächendeckende Versorgung bis 2030 an – Experten halten das für ambitioniert.
Die DSL-Abschaltung ist keine akute Bedrohung, sondern Teil eines langfristigen Technologiewechsels. Verbraucher sollten sich frühzeitig über Glasfaserangebote informieren und bei Ausbauprojekten aktiv werden. Eigentümer profitieren oft von kostenlosen Hausanschlüssen – später können mehrere Hundert Euro fällig werden.
Weitere Informationen und aktuelle Empfehlungen finden Sie auf DSLWEB sowie im Glasfaser-Ratgeber.
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