Aus Alltag, Wochenendtrip, Urlaub oder Geschäftsreise ist ein zuverlässig funktionierendes Smartphone nicht mehr wegzudenken. Doch gerade bei Reisen ins Ausland ist einiges zu beachten, um mobil, sicher und kostensparend verbunden zu bleiben.
Welche Regelungen für den Mobilfunk innerhalb der EU gelten, worauf beim Roaming außerhalb Europas geachtet werden sollte und welche technischen Hürden es geben kann, sind Infos, über die jeder Smartphone-Besitzer verfügen sollte.
Im Urlaub spontan ein Foto zu posten oder kurz zu Hause anzurufen, ist innerhalb der EU ohne Aufpreis auf die regulären Vertragskosten für das Smartphone möglich. Schon seit 2017 gilt die Roaming-Verordnung, die das ermöglicht.
Sie sorgt dafür, dass die Mobilfunknutzung im EU-Ausland zu den gleichen Preisen wie zu Hause möglich ist und bezieht darüber hinaus Island, Norwegen und Liechtenstein in die Regelung ein. Ob das Handy über einen Festvertrag oder einen Prepaid-Anbieter betrieben wird, ist dabei egal.
Der Gedanke dahinter: Solange Nutzer ihren Handytarif im normalen Umfang nutzen, sollen keine Zusatzkosten für Telefonie, SMS oder mobiles Internet entstehen. Großbritannien nimmt seit dem Brexit eine Sonderstellung ein. Obwohl das Land kein EU-Mitglied mehr ist, rechnen viele Anbieter es weiterhin wie ein EU-Land ab.
Um keine bösen Überraschungen zu erleben, sollten bei Reisen nach Großbritannien die Konditionen des eigenen Anbieters gecheckt werden. Es gelten mitunter verschiedene Roaming-Konditionen.
Die „Roam like at home“-Regelung wurde bis 2032 verlängert und gibt so langfristige Sicherheit bei der Planung. Auch beim Datenvolumen bleibt es kundenfreundlich. Weil die Einkaufspreise für ein Gigabyte in den kommenden Jahren weiter sinken, dürfen Sie je nach Tarif automatisch mehr Inklusivvolumen in der EU nutzen.
Darüber, welche Fair-Use-Grenzen und Ausnahmen aktuell gelten und wie Netzübergänge technisch geregelt sind, gibt die vollständige EU-Roaming-Verordnung Auskunft.
Wer die EU mit seinem Smartphone verlässt, muss sich an andere Spielregeln beim Roaming halten. In Ländern wie der Schweiz, den USA oder der Türkei sind keine regulierten EU-Konditionen mehr aktiv und es greifen oft teure Auslands-Tarife. Gerade bei mobiler Datennutzung oder klassischen Anrufen können so schnell hohe Zusatzkosten entstehen.
Viele Anbieter stellen für diese Fälle Prepaid-Datenpässe oder flexible eSIM-Angebote bereit. Besonders praktisch sind sogenannte touristische eSIMs, die für einen bestimmten Zeitraum ein festgelegtes Datenvolumen enthalten und so ideal für kurze Auslandsaufenthalte sind.
Wer länger unterwegs ist, fährt mit einer lokalen SIM oder eSIM oft günstiger und behält dabei die volle Kontrolle über das Datenvolumen. Auch vermeintlich kostenlose WLAN-Calls können sich nämlich als Kostenfalle erweisen: Einige Mobilfunknetze rechnen diese Gespräche wie klassische Auslandstelefonate ab.
Um das zu vermeiden, sollte die Funktion am Smartphone vor Reiseantritt deaktiviert werden. Messenger-Dienste wie WhatsApp oder Signal sind hier die bessere Wahl, sofern ein aktives Datenpaket oder WLAN verfügbar ist, entstehen keine zusätzlichen Gebühren.
Die Nutzung von Apps und Programmen zur Unterhaltung sollte allerdings gut bedacht sein. Grundsätzlich gelten unterwegs keine Einschränkungen und andere Regeln wie für das Daten-Roaming allgemein.
Wichtig ist aber zu wissen, dass in manchen Ländern besondere Vorschriften für manche Services, wie z.B. Online-Glücksspiele, gelten. Wer also zum Beispiel über das Handy eine Poker-App nutzen will, sollte sich vorab über die Gesetzeslage im Zielland informieren.
Wer das Handy mehrere Monate lang fast ausschließlich im EU-Ausland nutzt, kann bei der nächsten Rechnung böse überrascht werden. Die Fair-Use-Regelung erlaubt kostenlose Roaming-Vorteile nur bei vorübergehenden Aufenthalten und zielt damit konkret auf Urlaube oder Geschäftsreisen ab.
Wer länger als vier Monate am Stück unterwegs ist und mehr Daten im Ausland als zu Hause verbraucht, kann für Unmut beim Anbieter sorgen. Zunächst erhalten Nutzer eine Warnung. Reagieren sie nicht innerhalb von 14 Tagen, kann ein Zuschlag fällig werden.
Ab 2025 liegt dieser bei maximal 1,55 Euro pro verbrauchtem Gigabyte. Die EU möchte damit verhindern, dass SIM-Karten dauerhaft außerhalb des Heimatlandes genutzt werden. Wie viel EU-Datenvolumen in einem Mobilfunktarif enthalten ist, hängt vom Preis ab.
Berechnet wird der Wert, indem die Monatsgebühr durch den aktuellen Großhandelspreis geteilt und dann mit zwei multipliziert wird. Ein Tarif für 8,99 Euro bietet ab 2025 zum Beispiel rund 11,6 GB in der EU. Wer häufiger unterwegs ist, setzt am besten auf einen Tarif mit unbegrenztem Datenvolumen, bei dem auch die Nutzung im EU-Ausland klar geregelt ist.
Offene Netze in Cafés oder Hotels sind meist nicht verschlüsselt und doch können die meisten Reisenden es kaum erwarten, sich einzuloggen und mobile Daten zu sparen. Offene und ungeschützte Hotspots sind aber ein beliebtes Ziel für Datenklau und sollten deshalb vermieden werden.
Netzwerke, die verschlüsselt sind und ein Passwort verlangen, sind die bessere Wahl, auch wenn sie nicht überall zur Verfügung stehen. Um die WLAN-Sicherheit zu erhöhen, sollte unterwegs nach Möglichkeit ein VPN aktiviert werden. Damit bleiben Passwörter und persönliche Daten selbst in fremden Netzwerken geschützt.
Beim mobilen Banking kann es im Ausland zu Einschränkungen kommen. Grund ist das sogenannte Geofencing. Einige Apps blockieren Zahlungen, wenn sie aus bestimmten Ländern stammen. Am besten informieren Reisende sich bei ihrer Bank vorab, ob die Banking-App im Zielland funktioniert.
Ein vollständiges Daten-Backup vor der Abreise sichert Reisende im Worst Case ab. Wer nach einem Handy-Diebstahl oder einem technischen Defekt trotzdem noch auf Fotos, Kontakte und Dokumente zurückgreifen kann, ist dankbar, dass er den zusätzlichen Aufwand in Kauf genommen hat.
Ein gut vorbereitetes Handy macht auf Reisen oft den Unterschied. Datenroaming muss in den Einstellungen aktiviert sein, damit mobiles Internet auch im Ausland funktioniert. Gleichzeitig empfiehlt es sich, automatische App-Updates zu pausieren und Hintergrunddaten auf ein Minimum zu begrenzen. Das spart Datenvolumen und verlängert die Akkulaufzeit.
Wer unabhängig vom Netz navigieren will, lädt vor der Abreise beispielsweise mit Google Maps oder CityMaps2Go Offline-Karten aufs Gerät. Diese Apps funktionieren auch ohne Internetverbindung und sind hilfreich, wenn das Datenroaming kurzzeitig aussetzt oder der Empfang schwach ist.
Musik hören beim Frühstück im Ferienhaus, abends einen spannenden Film streamen und am Strand über die App einen spannenden Thriller lesen. Was sich nach einem gelungenen Urlaubstag anhört, schlägt in Sachen Datennutzung unnötig zu Buche.
Die meisten Apps haben mittlerweile einen Offline-Modus, den Nutzer aktivieren können. Je nach Abo-Modell können Nutzer sogar vor Antritt der Reise Inhalte herunterladen und offline nutzen. So sparen sie mobiles Datenvolumen und verlängern gleichzeitig die Akkulaufzeit auf ihren Geräten.
Wer in Grenzregionen unterwegs ist oder eine Kreuzfahrt macht, sollte sich bei der Reiseplanung darüber im Klaren sein, dass die meisten Smartphones automatische Netzverbindungen nutzen. Damit sie sich nicht versehentlich in ein ausländisches Mobilfunknetz einwählen, sollte die Netzsuche auf den manuellen Modus umgestellt werden. Das reduziert mögliche Roaming-Kosten.