In Brüssel entscheiden derzeit nicht nur Techniker über künftige Frequenznutzungen, sondern die gesamte digitale Entwicklung Europas. Im Mittelpunkt steht das obere 6-GHz-Band (6425–7125 MHz), dessen exklusive Vergabe an große Mobilfunkanbieter die Chancen auf leistungsstarke, drahtlose Netzwerke in Gebäuden massiv einschränken würde. Ein freier Zugang ist jedoch entscheidend, damit Glasfasernetze ihr volles Potenzial entfalten können und Verbraucher, Schulen, Kliniken sowie Unternehmen von stabilen und energieeffizienten WLAN-Verbindungen profitieren.
Mit der Einführung von Wi-Fi 6E eröffnet sich im 6-GHz-Spektrum eine neue Ära des drahtlosen Funks: Multi-Gigabit-Geschwindigkeiten, geringe Latenzen und eine entlastete 5-GHz-Frequenz sorgen für reibungslose Anwendungen von Telemedizin bis Virtual Reality. Genauso wichtig ist die Reichweite in Gebäuden und der effiziente Energieeinsatz im Vergleich zu mobilen Netzen. Mehr dazu finden Sie auf der Wi-Fi 6E-Seite.
BREKO, BDEW und VKU warnen gemeinsam vor einer Dominanz weniger Mobilfunkkonzerne, die das obere 6-GHz-Band für exklusive Lizenzen beanspruchen wollen. Da schon heute 98 Prozent des Internetverkehrs in Deutschland über Festnetze laufen, ist ein klares Signal für lizenzfreien WLAN-Zugang erforderlich. Andernfalls bleiben selbst Glasfaseranschlüsse zweiter Wahl, wenn es an der letzten Funkverbindung ins Wohnzimmer oder Klassenzimmer hapert.
Die Kombination aus Glasfaser und WLAN spart nachweislich Energie gegenüber reinen Mobilfunknetzen. Studien der Wi-Fi Alliance belegen, dass lokal verteilte Access Points deutlich energieeffizienter arbeiten als Mobilfunkmasten. Eine Nutzung des 6-GHz-Bands nur für Fixed Wireless Access wäre nicht nur unwirtschaftlich, sondern auch ökologisch fragwürdig.
BREKO, BDEW und VKU fordern die Kommission auf, das komplette obere 6-GHz-Band (6425–7125 MHz) als lizenzfreies Spektrum für WLAN freizugeben. Nur so lassen sich faire Wettbewerbsbedingungen sichern, moderne Netzinfrastrukturen vorantreiben und langfristig eine energieeffiziente Digitalisierung in Europa etablieren. Die Details und fachlichen Argumente sind im Positionspapier der Verbände auf der Website der EU-Digital-Dekade abrufbar.
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