WAP: Unterschied zwischen den Versionen

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* Eine Kodierung in binärer Form erlaubt eine sehr kompakte Umsetzung, weist jedoch weder eine offene Struktur auf, noch ist sie lesbar.
* Eine Kodierung in binärer Form erlaubt eine sehr kompakte Umsetzung, weist jedoch weder eine offene Struktur auf, noch ist sie lesbar.


Die Lösung des Problems besteht darin, dass bei WAP zwar die offene Form einer Auszeichnungssprache (bei WAP ist dies die [[Wireless Markup Language|WML]] - ''Wireless Markup Language'') beibehalten wird, diese jedoch nicht als Text, sondern in [[Compiler|kompilierter]] Form zum WAP-Client übertragen wird. Dazu erfolgt die Kommunikation zwischen WAP-Client und [[Webserver]] über einen [[Proxy (Rechnernetz)|Proxy]], den so genannten WAP-[[Gateway (Computer)|Gateway]]. Dieser übersetzt die binär vom WAP-Client eintreffenden Anfragen in Klartext an den [[Web-Server]]. Die Antworten des Servers werden im [[WAP-Gateway]] kompiliert im [[MIME-Typ]] [[WMLC]] (Wireless Markup Language Compiled) an den Client übertragen. Dazu übernimmt der Gateway Aufgaben (wie syntaktische Analyse der WML-Seiten), die im Web der Browser ausführt.
Die Lösung des Problems besteht darin, dass bei WAP zwar die offene Form einer Auszeichnungssprache (bei WAP ist dies die WML - ''Wireless Markup Language'') beibehalten wird, diese jedoch nicht als Text, sondern in kompilierter Form zum WAP-Client übertragen wird. Dazu erfolgt die Kommunikation zwischen WAP-Client und Webserver über einen [[Proxy]], den so genannten WAP-Gateway. Dieser übersetzt die binär vom WAP-Client eintreffenden Anfragen in Klartext an den [[Web-Server]]. Die Antworten des Servers werden im [[WAP-Gateway]] kompiliert im MIME-Typ WMLC (Wireless Markup Language Compiled) an den Client übertragen. Dazu übernimmt der Gateway Aufgaben (wie syntaktische Analyse der WML-Seiten), die im Web der Browser ausführt.


Die Kommunikation zwischen Server und WAP-Gateway verwendet das im Web etablierte Protokoll [[Hypertext Transfer Protocol|HTTP]]. Die Kommunikation zwischen Gateway und WAP-Client erfolgt (bis WAP 1.2) via [[Wireless Session Protocol|WSP]]. In der Verwendung des Trägers auf der Funkstrecke ist WAP flexibel, möglich sind zum Beispiel [[Circuit Switched Data]] (CSD), [[High Speed Circuit Switched Data]] (HSCSD), [[General Packet Radio Service]] (GPRS), aber auch [[Universal Mobile Telecommunications System]] (UMTS) und [[High Speed Downlink Packet Access]] (HSDPA). Die Nutzung des GSM-spezifischen [[Unstructured Supplementary Service Data|USSD]]-Übermittlungsdienstes ist ebenfalls möglich.
Die Kommunikation zwischen Server und WAP-Gateway verwendet das im Web etablierte Protokoll HTTP. Die Kommunikation zwischen Gateway und WAP-Client erfolgt (bis WAP 1.2) via WSP. In der Verwendung des Trägers auf der Funkstrecke ist WAP flexibel, möglich sind zum Beispiel [[Circuit Switched Data]] (CSD), High Speed Circuit Switched Data (HSCSD), General Packet Radio Service (GPRS), aber auch Universal Mobile Telecommunications System (UMTS) und High Speed Downlink Packet Access (HSDPA). Die Nutzung des GSM-spezifischen Data|USSD]]-Übermittlungsdienstes ist ebenfalls möglich.


==WAP-basierte Anwendungen==
==WAP-basierte Anwendungen==
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== WAP 2.0 ==
== WAP 2.0 ==


Bei der Spezifikation von WAP 2.0 hat man auf Mobilfunk-Spezifika weitgehend verzichtet und hat die ursprünglichen WAP-Protokolle [[Wireless Session Protocol|WSP]], [[Wireless Transaction Protocol|WTP]] und [[Wireless Transport Layer Security|WTLS]] durch [[HTTP]] und [[Secure Sockets Layer|SSL]] ersetzt. Damit fällt der Übergang zum [[Internet]] wesentlich leichter, WAP 2.0 hat aber bei [[Circuit Switched Data|CSD]] und [[General Packet Radio Service|GPRS]] mit Geschwindigkeitsproblemen zu kämpfen. Der Vorteil, auch direkt normale Internetseiten im WAP-Dienst benutzen zu können, zeigt sich wegen der langen Wartezeiten erst mit [[Enhanced Data Rates for GSM Evolution|EDGE]] oder [[UMTS]].
Bei der Spezifikation von WAP 2.0 hat man auf Mobilfunk-Spezifika weitgehend verzichtet und hat die ursprünglichen WAP-Protokolle WSP, WTP und WTLS durch HTTP und SSL ersetzt. Damit fällt der Übergang zum Internet wesentlich leichter, WAP 2.0 hat aber bei [[Circuit Switched Data|CSD]] und [[GPRS]] mit Geschwindigkeitsproblemen zu kämpfen. Der Vorteil, auch direkt normale Internetseiten im WAP-Dienst benutzen zu können, zeigt sich wegen der langen Wartezeiten erst mit [[EDGE]] oder [[UMTS]].


Mit WAP 2.0 wurde auch das Proxy-Konzept aufgeweicht. Der Standard sieht nun auch die Möglichkeit vor, dass der Client unter Umgehung des Gateways direkt mit dem Web-Server kommuniziert. Es kann allerdings auch ein vom Mobilfunkbetreiber angebotener Proxy verwendet werden. Die Unabhängigkeit von einem Proxy beseitigt zwar die Abhängigkeit vom einwandfreien Funktionieren des WAP-Gateways, allerdings gibt es bereits WAP 2.0-Clients, die WSP nicht mehr unterstützen. Diese können dann die verfügbaren WAP-Proxys nicht mehr verwenden.
Mit WAP 2.0 wurde auch das Proxy-Konzept aufgeweicht. Der Standard sieht nun auch die Möglichkeit vor, dass der Client unter Umgehung des Gateways direkt mit dem Web-Server kommuniziert. Es kann allerdings auch ein vom Mobilfunkbetreiber angebotener Proxy verwendet werden. Die Unabhängigkeit von einem Proxy beseitigt zwar die Abhängigkeit vom einwandfreien Funktionieren des WAP-Gateways, allerdings gibt es bereits WAP 2.0-Clients, die WSP nicht mehr unterstützen. Diese können dann die verfügbaren WAP-Proxys nicht mehr verwenden.
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Die Verwendung des Internetzugangs via WAP 2.0 wird von den Mobilfunkprovidern im Normalfall als direkter Internetzugang verrechnet. Wenn kein spezieller Datentarif mit Inklusiv-Volumen gebucht wurde, kann das Surfen, das mit WAP 2.0 auch auf wesentlich datenintensiveren HTML-Seiten möglich ist, im Vergleich zu WAP 1.x wesentlich teurer sein. Während mit einer GPRS-Verbindung und WAP 2.0 jede Seite  mit ihrem exakten Datenvolumen (in der Regel pro 10 kB) abgerechnet wird, ist es bei WAP 1.x üblich, bei dieser Verbindungsart nur pro Seite (d. h. pro jeweils angeklicktem Link) abzurechnen.
Die Verwendung des Internetzugangs via WAP 2.0 wird von den Mobilfunkprovidern im Normalfall als direkter Internetzugang verrechnet. Wenn kein spezieller Datentarif mit Inklusiv-Volumen gebucht wurde, kann das Surfen, das mit WAP 2.0 auch auf wesentlich datenintensiveren HTML-Seiten möglich ist, im Vergleich zu WAP 1.x wesentlich teurer sein. Während mit einer GPRS-Verbindung und WAP 2.0 jede Seite  mit ihrem exakten Datenvolumen (in der Regel pro 10 kB) abgerechnet wird, ist es bei WAP 1.x üblich, bei dieser Verbindungsart nur pro Seite (d. h. pro jeweils angeklicktem Link) abzurechnen.


Einige [[Mobiltelefon]]-Hersteller schreiben in den Angaben zu ihren Geräten, dass es WAP-2.0-fähige Geräte wären, meinen dabei jedoch nicht die Übertragungstechnologie, sondern nur die Tatsache, dass die Geräte auch [[Extensible Hypertext Markup Language|XHTML]]-Seiten anstatt nur [[Wireless Markup Language|WML]]-Seiten anzeigen können. In den WAP-Einstellungen sind jedoch weiterhin die WAP-1.x-Einstellungen einzutragen.
Einige Mobiltelefon-Hersteller schreiben in den Angaben zu ihren Geräten, dass es WAP-2.0-fähige Geräte wären, meinen dabei jedoch nicht die Übertragungstechnologie, sondern nur die Tatsache, dass die Geräte auch [[Extensible Hypertext Markup Language|XHTML]]-Seiten anstatt nur [[Wireless Markup Language|WML]]-Seiten anzeigen können. In den WAP-Einstellungen sind jedoch weiterhin die WAP-1.x-Einstellungen einzutragen.


==Ähnliche Dienste==
==Ähnliche Dienste==
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== Verbreitung und Nutzung ==
== Verbreitung und Nutzung ==


Da Mobilfunkkunden nach Einführung der WAP-Technologie zunächst kaum auf schnellere Datenübertragungsstandards wie [[General Packet Radio Service|GPRS]] oder HSCSD zurückgreifen konnten und die Abrechnung im Datenverkehr normalerweise auf Zeitbasis erfolgte, erklärten Spötter die Abkürzung gerne scherzhaft mit „''W''ait ''A''nd ''P''ay“, [[englische Sprache|englisch]] für "warte und bezahle". Während die anfänglichen Geschwindigkeitsprobleme mittlerweile nicht mehr bestehen, bleibt WAP trotz eingeführter Pauschaltarife bei normaler Abrechnung pro Klick bzw. pro Datenpaket im Vergleich zu den generell deutlich gesunkenen Internetgebühren über mobile Zugänge für den angebotenen Inhalt unverhältnismäßig teuer. Dies ist auch ein Grund dafür, weshalb sich die WAP-Technologie trotz teilweise nützlicher Angebote nur sehr bedingt durchgesetzt hat. In Deutschland nutzen so zum Beispiel lediglich acht Prozent der Handybesitzer WAP-Dienste.<ref>[http://de.statista.org/statistik/diagramm/studie/31408/umfrage/nutzung-von-wap-diensten-mittels-handy/ Nutzung von WAP-Diensten], Typologie der Wünsche 2006/2007</ref>
Da Mobilfunkkunden nach Einführung der WAP-Technologie zunächst kaum auf schnellere Datenübertragungsstandards wie [[GPRS]] oder HSCSD zurückgreifen konnten und die Abrechnung im Datenverkehr normalerweise auf Zeitbasis erfolgte, erklärten Spötter die Abkürzung gerne scherzhaft mit „''W''ait ''A''nd ''P''ay“, englisch für "warte und bezahle". Während die anfänglichen Geschwindigkeitsprobleme mittlerweile nicht mehr bestehen, bleibt WAP trotz eingeführter Pauschaltarife bei normaler Abrechnung pro Klick bzw. pro Datenpaket im Vergleich zu den generell deutlich gesunkenen Internetgebühren über mobile Zugänge für den angebotenen Inhalt unverhältnismäßig teuer. Dies ist auch ein Grund dafür, weshalb sich die WAP-Technologie trotz teilweise nützlicher Angebote nur sehr bedingt durchgesetzt hat. In Deutschland nutzen so zum Beispiel lediglich acht Prozent der Handybesitzer WAP-Dienste.<ref>[http://de.statista.org/statistik/diagramm/studie/31408/umfrage/nutzung-von-wap-diensten-mittels-handy/ Nutzung von WAP-Diensten], Typologie der Wünsche 2006/2007</ref>


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