Mit StreamOn hat die Telekom ein neues Feature in ihre MagentaMobile-Tarife integriert, das vor allem für Streamingfans interessant sein dürfte. Das Streaming von Musik und Videos gehört vor allem für die jüngere Generation zu den beliebtesten Features mobiler Endgeräte. Die entsprechenden Apps stehen für Android und iOS längst zur Verfügung. Wer für sein Smartphone oder Tablet auf einen Prepaid-Tarif setzt, hat durch Streaming aber schnell sein Datenvolumen ausgereizt. Hier möchten Dienste wie StreamOn Abhilfe schaffen und moderne Mobilfunktarife auch für Vielstreamer interessant halten.
Um Streaming auch über mobile Endgeräte interessant zu machen, hat die Telekom ihren StreamOn-Dienst mit einem so genannte Zero-Rating-Prinzip verknüpft. Das bedeutet, dass Nutzer eines MagentaMobile-Tarifes sämtliche Streamingdienste nutzen können, die eine entsprechende Kooperation mit der Telekom unterhalten. Viele Streamingangebote aus dem Bereich Musik, TV, Gaming und Entertainment sind vertreten. Trotzdem sollten User hier genau hinschauen. Nur Dienste, die Explizit im StreamOn-Paket erwähnt werden, verursachen keine Zusatzkosten. Vor allem Gamer müssen beim neuen Prinzip der Telekom genau hinsehen. Wer zum Beispiel „Fortnite“ oder „Pokémon GO“ spielen möchte, kann dies via StreamOn kostenlos tun. Möchte man hingegen sein Glück im Live Casino versuchen, wird dafür bei den meisten Anbietern das freie Datenvolumen eingesetzt.
Nur für die Nutzung der in StreamOn enthaltenen Dienste wird das im jeweiligen Tarif enthaltene Datenvolumen nicht angetastet. Gleichzeitig profitieren Streamer von der Netzqualität der MagentaMobile-Tarife. Ein Glücksfall, denn auch 2021 wurde das Mobilfunknetz der Telekom in Deutschland zum Spitzenreiter gekürt.
Einen nicht unerheblichen Nachteil hat das neue System jedoch: Wurde das tariflich vereinbarte Datenguthaben durch andere Dienste aufgebraucht, unterliegt auch das Streaming über StreamOn-Dienste der Drosselung der Internetleistung. StreamOn-Nutzer sollten deshalb trotzdem immer ihr Datenvolumen im Auge behalten.
Das Computermagazin CHIP hat die wichtigsten Fakten für StreamOn-User zusammengefasst:
StreamOn ist als reines StreamOn-Paket oder im Rahmen von MagentaEINS nutzbar. Folgende Optionen stehen Nutzern zur Verfügung:
StreamOn Music&Video und MagentaEINS StreamOn Music&Video Max enthalten EU-weiten Video- und Musikgenuss in maximaler Streamingqualität. Grundsätzlich können Videos über StreamOn in DVD-Qualität angeschaut werden. MagentaEINS-Kunden können abhängig von ihrem Endgerät auch in HD-Qualität streamen.
StreamOn wurde exklusiv für mobile Endgeräte entwickelt und benötigt den Zugriff auf die jeweiligen Apps und Programme der Streaminganbieter, die als Kooperationspartner der Telekom integriert sind.
Hier sollten Nutzer genau hinschauen: Nutzen sie das Streamingangebot der kooperierenden Anbieter nicht über die mobile App, sondern über die Internetseite des Dienstes, greift das Zero-Rating-Prinzip nicht und das verbrauchte Datenvolumen wird vollumfänglich auf den Tarif angerechnet.
StreamOn Music und StreamOn Gaming ist bereits für die Tarife MagentaMobil S verfügbar, auch in der Young-Variante und mit der Family Card. Alle anderen StreamOn-Optionen benötigen mindestens einen MagentaMobil M oder L Tarif. Auch hier ist die Young-Variante und die Family Card als Grundtarif möglich.
StreamOn kann jederzeit ohne Grundgebühr hinzugebucht werden. Eine Mindestlaufzeit besteht nicht. Der Dienst ist jederzeit tagesaktuell kündbar.
Nachdem StreamOn hinzugebucht wurde, erhält der Nutzer eine Bestätigung per SMS. Um sicherzustellen, dass die Abrechnung über das Zero-Rating-Prinzip sofort greift, ist es wichtig, das Endgerät zunächst neu zu starten, um die aktualisierten Nutzungsbedingungen zu laden.
Im April 2017 startete StreamOn als Dienst für das Streamen von Audio- und Videodateien. Aufgrund des großen Erfolges legte die Telekom schnell nach und integrierte auch Dienste rund um Gaming und Messenger. Zur großen Freude von MagentaMobil-Kunden kann sich inzwischen auch die Zahl der kooperierenden Streaming-Dienste sehen lassen. Erst im Februar 2021 waren neue Kooperationspartner aus dem Bereich Video und Messenger hinzugekommen. Zum 01. März 2021 wuchs die Zahl der inkludierten Streamingdienste schließlich stolze 466.
Besonders stark vertreten ist das Musik-Streaming. Hier liegt auch das Hauptinteresse mobiler Vielstreamer. Insgesamt greifen Nutzer über StreamOn je nach gebuchtem Paket jetzt auf 276 Musikdienste zu. Ergänzt wir das Audio-Portfolio um 128 Video-, 44 Gaming- und 17 Social-Media-Partner. Als jüngste Neuzugänge konnte die Telekom im März Atomicradio, myRADIOday und Skoobe für StreamOn gewinnen.
Nun dürfte das Portfolio möglicher Kooperationen aber langsam ausgeschöpft sein, denn längst nicht jeder Streamingdienst erfüllt die technischen Voraussetzungen für eine Verknüpfung mit StreamOn. Außerdem möchten sich einige Akteure am Markt durch eine Zusammenarbeit mit MagentaMobil nicht ihre eigenen Optionen zu stark einschränken lassen. Vor allem im Gamingbereich können StreamOn-Nutzer auch in Zukunft sicher vermehrt auf Neuzugänge hoffen. Der Markt entwickelt sich so rasant, dass beinahe täglich neue Akteure auf der Bildfläche erscheinen und so mancher Newcomer könnte durch die Zusammenarbeit mit einem der größten Mobilfunkanbieter Deutschlands seine Reichweite verbessern und seine Neuentwicklungen so schneller am Markt etablieren.
Insbesondere für Vielstreamer ist StreamOn mit Zero-Rating eine attraktive Sache. Damit der Traum vom sorgenfreien Streamen aber nicht zur Datenfalle wird, sollten Nutzer ganz genau hinschauen.
Wie bereits erwähnt, wird die Nutzung von Streamingdiensten nur dann nicht auf das Datenvolumen angerechnet, wenn sie direkt über das mobile Endgerät und über die App des Anbieters genutzt werden. Verirren sich User dagegen auf das browserbasierte Streamingangebot, müssen sie mit ihrem Datenvolumen dafür aufkommen.
Ebenfalls Vorsicht geboten ist bei der Nutzung der Messengeroptionen. Hier ist nämlich längst nicht alles in StreamOn enthalten, was viele Nutzer für selbstverständlich erachten. Wer die Voice over IP oder Video Funktion von WhatsApp oder Facebook nutzt, verbraucht dafür sein Datenvolumen. VoIP- und Videoanrufe der beiden Messenger- und Social Media-Anbieter sind laut Kleingedrucktem der Telekom nämlich nicht in StreamOn enthalten.
Der Unmut der Nutzer, die diese Erkenntnis anhand ihres aufgebrauchten Datenvolumens machen mussten, ist umso größer, als die Telekom im Rahmen der Präsentation ihres Streaming-Services sowohl WhatsApp als auch Facebook als offiziellen Kooperationspartner nannte. Erst im weiteren Verlauf der Nutzungsbedingungen ist zu lesen, dass das Laden von Werbung, Sprach- und Videoanrufe, das Öffnen externer Links und sonstige Inhalte nicht zum reinen Streaming gehöre.
Zur Datenfalle könnten auch veraltete App-Versionen werden. Hier weist die Telekom ihre Kunden im Zusammenhang mit StreamOn ausdrücklich darauf hin, dass nur mit der aktuellsten Version einer App der Kooperationspartner sichergestellt werden kann, dass die genutzten Dienste auch vollumfänglich über das Zero-Rating abgerechnet werden. Hier ist der Nutzer also selbst in der Verantwortung und sollte den Aktualisierungsstatus seiner Apps immer genau im Blick haben.
Mit den Problemen rund um das Thema Datenfalle steht die Telekom mit StreamOn allerdings nicht allein da. Auch Hauptkonkurrent Vodafone hat mit entsprechenden Ausnahmen für seinen Streaming-Service bereits wiederholt negative Schlagzeilen gemacht. Für den Nutzer heißt das unabhängig vom Anbieter und vom gebuchten Paket: Lieber genau hinschauen, bevor das Datenvolumen weg ist.
Die Frage, wie viel Datenvolumen sich lohnt, ist vor allem für Prepaid-Kunden interessant, die ihre Datenoptionen immer wieder neu hinzubuchen. Die Internetnutzung kann für Vielstreamer ganz schön teuer werden. Aber wie viel Datenvolumen brauchen Streamingfans denn nun wirklich? Das hängt ganz von den jeweiligen Streamingaktivitäten ab, wissen Netzexperten.
Das Internetportal Giga gibt einen kurzen Überblick über den Verbrauch von Datenvolumen beim Streamen:
Wer also gerne und viel streamt, ist mit einem Service wie StreamOn sicher gut beraten – sofern er das Kleingedruckte im Blick behält.